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Leider müssen wir alle immer wieder mal lesen, dass Krabben oder auch andere Wirbellose kurz nach ihrem Einzug in liebevoll aufgebaute Haltungsbecken plötzlich lethargisch werden, Gliedmaßen verlieren oder sogar versterben.
Allzuoft resultieren solche Problematiken aus vermeidbaren Ursachen, wenn denn die Halter im Vorfeld um potentielle Risiken gewußt hätten, was aber selten der Fall ist. So kommt es, dass solche Aspekte bedauerlicherweise erst thematisiert werden, wenn beispielsweise schon Vergiftungserscheinungen aufgetreten sind und man den Tieren kaum noch helfen kann.
Um dem zukünftig zumindest etwas entgegen zu wirken, soll diese Seite offensichtliche und häufig auftretende Gefahrenquellen benennen und Möglichkeiten zeigen, wie man ihnen entgegenwirken kann.
PFLANZEN
Einer der wichtigsten Punkte ist hier der Umgang mit neuen Pflanzen,
Oftmals werden sowohl Land- als auch Wasserpflanzen übermäßig gedüngt oder mit Mitteln behandelt, die Insekten abwehren, Schnecken ausmerzen oder Algenwachstum verhindern sollen... Alles Mittel, die sich zum einen in den Pflanzen einlagern und zum anderen für viele Wirbellose sehr schädlich sind, daher empfiehlt es sich, sämtliche Pflanzen, die man in Krabben-Haltungsbecken (und auch in Garnelen- oder Krebsbecken) einbringen möchte, voher ausreichend zu wässern.
Ein einfaches Abspülen unter fließendem Wasser reicht da nicht aus, denn es geht nicht vorrangig um solche Stoffe, die sich auf der Pflanzenoberfläche ablagern, sondern darum, aufgenommene Schadstoffe regelrecht auszuschwemmen, die von den Pflanzen eingelagert wurden und entweder nach Einsetzen in Wasserteile/Aquarien dort wieder in das Wasser ausgeschwemmt werden würden, oder auch an das Bodensubstart in Landzonen abgegeben würden oder eben, die Tiere vergiften könnten, wenn sie Teile dieser belasteten Pflanzen fressen würden.
Wie kann man also solchen Vergiftungsfallen entgegenwirken, nun an sich recht einfach, man muss alles Grün zunächst in seperaten Gefäßen ausgiebig wässern.
Aquarium-Pflanzen
Bei Pflanzen, die eh im Wasser eingestzt werden, gestaltet sich dieses Wässern relativ aufwandsfrei, man entfernt zunächst alle, möglicherweise vorhandenen Gewichte oder vorhandene Steinwolle, packt einfach alle Pflanzen in beispielsweise einen großen Eimer und befüllt den mit Wasser. Nun sollte täglich dieses Wasser komplett austauschen und diese Prozedur mindestens eine Woche lang durchgeführt werden.
Lediglich mit Mooskugels muss anders verfahren werden, sie müssen zunächst unter fließend Wasser ausgespült werden, indem man sie wie einen Schwamm mehrfach ausdrückt, vollsaugen läßt und wieder ausdrückt, Danach gehören sie ebenfalls in den Eimer und auch diese "Waschprozedur" sollte täglich mindestens eine Woche lang durchgeführt werden.
Die Pflanzen überstehen diese Wässerungszeit übrigens deurtlich besser, wenn man ihnen täglich auch einige Beleuchtungsstunden gönnt.
Land-Pflanzen
Etwas aufwendiger gestaltet sich da schon das Wässern verschiedenster Landpflanzen, sie müssen zunächst von sämtlichen Pflanzsubstrat befreit werden, möglichst ohne dass das Wurzelwerk zu arg leiden muss. Dann werden Reste des Substrates mit Wasser abgespült und je nach Pflanzenart kann man sie nun ebenfalls für einige Tage komplett tauchen und dabei täglich das Wasser wechseln, oder aber muss versuchen soviel wie möglich vom Wurzelwerk unter Wasser zu setzen, ohne dass das Blattwerk mitgetaucht wird. Um herauszufinden, welche Landpflanzen komplette Tauchgänge über mehrere Tage verkraften, kann man es im Grunde nur ausprobieren und das Gemüse täglich auf Zerfallsprozesse hin sichten. Schwächeln die Pflanzen, so sollten sie nur über das Wurzelwerk gewässert werden, dann jedoch macht es gegebenenfalls Sinn, die Wässerungszeit etwas auszudehnen.
Auch gibt es so einige Landpflanzen, die im Wurzelwerk auch noch Speicherkörper besitzen, sie benötigen möglicherweise eine deutlich längere Zeit, bis dass alle möglichen Schadstoffe ausgeschwemmt oder abgebaut sind, daher handhaben wir es bisher so, dass wir diese Pflanzen vom "mitgebrachten" Substrat komplett befreien, sie in Blumentöpfe mit Terrarienhumus einpflanzen und dann mehrere Wochen warten, bis dass sie letztendlich in die Becken kommen. Ähnlich verfahren wir mit Dickblattgewächsen, die bedingt durch ihre fleischige Blattwerkstruktur Schadstoffe möglicherweise ebenfalls länger speichern können
Generell empfiehlt es sich, Pflanzen nur dann einzusetzen, wenn eine lückenlose Beobachtung der Beckenbewohner innerhalb der ersten Stunden nach Einsetzen gewährleistet ist, so dass im Notfall, falls akute Vergiftungen sichtbar auftreten, schnell und effizient gehandelt werden kann.
Text aus www.panzerwelten.de von Monika Rademacher
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